Vorbei ist sie, die Photokina 2016.
Eigentlich wollte ich den Besuch dieses Jahr auslassen, kann man sich ja im Internet über alles bestens informieren und es ist nicht wie früher, wo die „Grossen“ ihre „Knaller“ an der Photokina aus dem Sack lassen.
Etwa zwei Wochen vor der Photokina fand ich, dass diese nun doch nicht ohne mich stattfinden kann. Dementsprechend wurde die Reise auch etwas teurer, da Flüge und Hotels langsam Mangelware wurden.
Als ich am Montag – noch zu Hause – die Artikel von den Pressekonferenzen im Internet las, wurde meine Vermutung bestätigt. Die richtigen „Knaller“ waren schon draussen. (oder kamen erst nach der Photokina)
Am Mittwochmorgen ging es für mich los in Richtung Zürich Flughafen. Im Gepäck zusätzlich den Elinchrom Ranger!
Nein, nicht um in Köln zu fotografieren! Ich habe diesen an einen Fotografen in Zürich verkauft und wir trafen uns kurz am Flughafen für die Übergabe.
Der Ranger lag die letzten Jahre nur noch rum. Wenn ich vor Ort beim Kunden fotografiere, hat es zu 99 % eine Steckdose in der Nähe.
Elinchrom Ranger, gut Verpackt in der praktischen Ikea Tasche.
Mein obligatorisches Zürich Airport Föteli
Nach einer problemlosen und schnellen Sicherheitskontrolle war ich am Gate angekommen wo nur ein paar Nasen sassen und auf den Flieger warteten. Mir fiel sofort ein Mann auf mit einer ThinkThank Tasche, schwarzer Jeans, schwarzes Hemd und Blazer – musste ein Fotograf sein, er kam mir bekannt vor. Irgendwie hatte ich Marco Grob im Kopf und heimlich auf dem iPhone nach ihm gegoogelt.
Stimmt! Marco Grob flog also auch im selben Flieger nach Köln und wohl auch an die Photokina? Ich „googelte“ weiter und fand heraus das er am nächsten Tag am Epson Stand einen Vortrag halten wird. Toll! Eingetragen in meinem Kalender und Boarding.
Ein angenehmer Flug mit Eurowings nach Köln/Bonn. Natürlich mit Sitzplatz am Fenster und auf der Schattenseite hinter dem Flügel. Den Aufpreis für die Sitzreihen vor der Tragfläche habe ich mir dieses mal erspart.
Kurz nach dem Start in Zürich
Tolle Aussicht auf den Frankfurter Flughafen und Frankfurt.
Köln mit dem Kölner Dom und dem riesigen Messegelände
In Köln angekommen ging es mit dem Taxi zum Hotel. Ich habe im Motel One – Köln Waidmarkt gebucht. Teuer, wie alle Hotels in der Stadt während der Messe. (OK, man hätte auch etwas früher entscheiden und Buchen können!)
Der Taxifahrer hat mich gefragt ob ich für die Photokina hier sei und mir erzählt, dass dieses Jahr wohl total „tote Hose“ sei. Er habe wenig Fahrten vom Flughafen und um die Messe rum sei kein Stau, kein Verkehrschaos erzählte er weiter. Die Photokina sei früher immer die Messe der Messen gewesen. Doch dieses Jahr sei alles irgendwie anders – extrem ruhig.
Ich war komischerweise nicht überrascht… wollte ich die Messe dieses Jahr doch auch auslassen.
Ach ja, da sei noch eine grosse Baustelle gegenüber meinem Hotel, hat er kurz vor dem Ziel erwähnt. Interessierte mich jedoch wenig, da ich tagsüber nicht im Hotel bin und nachts (hoffentlich) nicht gearbeitet wird.
So sah es im Hotel aus. Klein, sauber und ein Fenster das geöffnet werden kann. (Übrigens sind das hier alles iPhone 6 Fotos, ich habe keine Kamera nach Köln mitgenommen!)
Kaum im Hotel angekommen habe ich mich per iMessage an den Philippe Wiget aus Zürich gewendet. Er war auch an der Photokina. Wir trafen uns am Mittwochnachmittag am Bahnhof Köln Messe/Deutz. Philippe hatte die Kamera dabei und wollte unter anderem zu den Kranhäusern und dort Fotos machen.
Ich habe ihn begleitet und mit meinem iPhone 6 ein paar Fotos gemacht, Kaffee und Kuchen gegessen und interessante Unterhaltungen geführt. Sogar einen kleinen Sony Alpha 7RII Crashkurs habe ich bekommen.
Vielleicht hätte ich meine Kamera trotzdem mitnehmen sollen?
Am Abend ging es für mich zum Meeting mit Jared Polin aka Fro Knows Photo beim Kölner Dom. Ich finde es immer wieder spannend, wenn ich zum ersten Mal Leute treffe, die man sonst nur vom Internet/YouTube kennt.
Bei einem kurzen Q&A mit der Fro Knows Photo Crew tauchte plötzlich Peter Hurley aka Mr. Headshot auf. Interessanter Typ! Wie geplant haben wir später dieses Foto mit dem Kölner Dom im Hintergrund gemacht.
Nachdem letztes Jahr wohl irgendwas mit dem Fokus schief gelaufen ist, hat es dieses Jahr wohl geklappt!
Copyright Jared Polin (Fro Knows Photo) 2016 // Publikation mit Erlaubnis
Etwa die Hälfte traf sich hinterher noch zum Bier und spannenden Gesprächen. Als es mir spät abends draussen doch zu kalt wurde, habe ich mich gegen 00:45 mal Richtung Hotel bewegt.
Ein gelungener Abend mit der Erkenntnis, dass ich unbedingt wieder mehr Englisch sprechen sollte!
Jetzt aber: Donnerstag Photokina!
Ich habe mich entschieden am ersten Tag zu Fuss vom Hotel an die Messe – vorbei am Kölner Dom und über die Hohenzollernbrücke – zu laufen. Frühstück wollte ich unterwegs beim Merzenich kaufen. Unten in der Hotellobby gab es ein Frühstückbuffet das so „geil“ aussah, dass ich mir gleich für die zwei Tage noch Frühstück dazu gebucht habe.
Auf gehts Richtung Köln Messe
Dort angekommen planlos in irgendeine Halle gelatscht. Nach 30 Minuten herumschlendern ist mir eingefallen das ich genau dieses eigentlich vermeiden wollte! Dazu habe ich mir ja bereits zu Hause auf der Photokina App meine Favoriten abgespeichert und mir die Vorträge die mich interessieren im Kalender eingetragen.
Ich habe an diesem Tag unter anderem bei den Vorträgen von Marco Grob, Felix Rachor, Alexander Heinrichs und Ben Jaworskyi vorbeigeschaut.
Marco Grob erzählt, wie er 45 Sekunden nach dem Steve Jobs den Raum betreten hat, sein Cover für das Time Magazine im Kasten hat. (https://vimeo.com/48245994)
Ben Jaworskyj
Alexander Heinrichs zeigt, wie die Alpha 6300 von Sony auch unter Studiobedingungen super Fotos macht! (und dazu sauschnell ist!)
Alles voll mit Promis: Steffen Böttcher und Ben Hammer bei Compagnon am Stand.
Nach einem feinen Abendessen beim Mexikaner und einem Verdauungsspaziergang zurück ins Hotel, habe ich mich bereits um 23:00 mit brennenden Füssen ins Bett gelegt.
Da standen gefühlte 100 Fotografen. Ich hab dann trotzdem im Vorbeigehen mal noch mit dem iPhone auf den Auslöser gedrückt.
Freitag:
Auschecken, Frühstück und nochmals zu Fuss mit dem Rollkoffer an die Photokina gelatscht. Vorher noch einen Zwischenstopp beim Kölner Dom eingelegt und die „Ruhe vor dem Sturm“ im Innern genossen.
Frühstück im Motel One – ich fands gut!
Was ich an solchen Messen wie der Photokina wirklich super finde ist, dass zum Beispiel die ganzen Fototaschen und Rucksäcke live angeguckt werden können. Die Grössen vergleichen, Verarbeitung Checken – Super!
Auf meiner Liste waren auch die bekannten grossen Ausbelichter. Von Alu-Dibond bis Druck auf Holz oder Stoff und die ganzen verschiedenen Papiere! Anfassen, Vergleichen – Wunderbar!
Unterwegs in den Hallen bin ich auf einen interessanten Fotokleider- und Taschen Lieferanten gestossen, doch leider liefern die (wieder mal) nicht in die Schweiz. Schade!
Ein Foto gedruckt in verschiedenen Verfahren zog viele Fotografen an.
Felix Rachor ist – ehrlich gesagt – bis jetzt, etwas an mir vorbeigegangen. Muss ich ab jetzt etwas verfolgen!
Am Wacom-Stand habe ich mich an der Show von Uli Staiger erfreut. Herrlich! Nach dem Vortrag noch ein paar kurze Worte getauscht und dann musste er bereits weiter zum nächsten Vortrag.
Am Schluss habe ich mir noch die Ausstellungen in der Halle 1 angeschaut. Schöne und weniger schöne Fotos – muss man gesehen haben!
Nach Messeende um 18:00 fuhr ich mit dem Zug an den Flughafen Köln/Bonn.
Beim Check in angekommen merkte ich das ich viel zu früh war und die Schalter erst 2h vor Abflug öffnen. Ich hatte Hunger und habe mich in das Restaurant mit dem Gelben „M“ gesetzt, etwas gegessen und mich über den doch merklichen Preisunterschied zur Schweiz gewundert.
Nach dem Check-In wartet eine unerwartet lange Security Schlange auf mich. Es waren nicht mal viele Leute ging aber überhaupt nicht vorwärts. Beim anstehen und zugucken wie die Leute von der Security arbeiten bin ich selbst fast eingeschlafen! Unglaublich finde ich es, dass immer noch Leute mit Flüssigkeiten IM Handgepäck verstaut reisen, Notebooks oder iPads nicht oben ins Gepäck legen oder „Stunden“ damit verbringen ihren Gurt oder die Jacke auszuziehen. Konnte man vorher nicht machen, weil man hundert mal zugucken musste wie es andere gemacht haben ;-)
Mein Nachtflug Flug mit Skywork Airlines direkt nach Bern war sehr eindrücklich! Eigentlich war es fast ein Privatflug da nur 10 Nasen im Flieger sassen.
Ich bin zurück mit SkyWork Airlines geflogen, da Eurowings an diesem Freitagabend unmögliche Preise hatte.
Die Köln Messe schrieb nach dem Ende der Photokina:
191.000 begeisterte Besucher, 983 Aussteller aus 42 Ländern.
Der Anteil der Besucher unter 30 Jahre stieg um rund ein Fünftel an. Rund 40 Prozent der Privatbesucher gab an, 2016 zum ersten Mal auf der photokina zu sein. Die Zahl der Fachbesucher blieb auf stabilem Niveau.
Der Taxifahrer hat sich dann wohl geirrt ;-)
Die nächste photokina findet übrigens von:
Dienstag, 25. September bis Sonntag, 30. September 2018 statt.
Fazit:
Photokina muss sein!
Ich habe tolle Menschen getroffen und interessante Firmen kennengelernt. Die ganzen Talks und Vorträge möchte ich nicht missen.
Ich hoffe die Photokina ändert sich in den nächsten Jahren in eine Art Event- Messe. Weg vom der reinen Messe mit den Firmen-stand Gedanke. Ich wünsche mir mehr Präsentationen, mehr Talks mehr Events!
Vor allem auch eine bessere Möglichkeit Events, Talks und Auftritte der Fotografen besser finden zu können. Diese müssen immer noch mühsam auf der eigenen Seite der Fotografen nachgeforscht und rausgesucht werden.
Ich bin wohl 2018 wieder dabei!
Hier noch ein paar Links zu den im Blogartikel erwähnten Fotografen:
http://www.dielichtgestalten.de
https://benjamin-jaworskyj.de
http://www.alexanderheinrichs.com
Gruss Marco